Im Jahre 1898
ging die Anlage in Betrieb, sie befand sich zu dieser Zeit im Besitz des gemeinnützigen “Vereins für Volksheilstätten in Oberbayern”. Im April 1921 erwarb die Kongregation
der Barmherzigen Schwestern, Mutterhaus München, die Anlage. Die Schwestern führten die Heilstätte als “Waldsanatorium Planegg für Lungenkranke” weiter. Im zweiten Weltgkrieg
zerstörten Bomben Teile der Anlage, die jedoch umgehend wieder aufgebaut wurden. Am 30. September 1984 stellte der Orden den Sanatoriumsbetrieb ein, die Tuberkulose war in Deutschland durch
verbesserte Arbeitsbedingungen weitgehend bekämpft.
Nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen konnte 2003
das “Alten- und Pflegeheim Waldsanatorium Planegg” eröffnet werden. Es dient seither neben den Ordensschwestern auch weltlichen Personen als Altersruhesitz. Das Haus verfügt über ca. 100 Plätze und ist eines der modernsten im weiten Umkreis.
Seit einiger Zeit befindet sich auch ein Kindergarten auf dem Gelände, welcher durch die Küche am Waldsanatorium mitversorgt wird. Auf
der Fläche der ehemaligen Klostergärtnerei ging Ende 2013
ein zentrales Biomasse-Heizwerk in Betrieb, welches neben den ordenseigenen Gebäuden auf dem Gelände auch den Bauhof sowie den 2013 neu errichteten Bau der Freiwilligen Feuerwehr Krailling mit Wärme versorgt. Konzept des Heizwerks ist die Kombination aus Biogas-BHKW und Hackschnitzel-Kessel, welcher zumindest zum Teil mit Holz aus den eigenen Wäldern versorgt wird.
Die eigene Landwirtschaft wurde 1991 aufgegeben, die Hofstelle nutzt seitdem die Gemeinde Krailling als Bauhof. Zusätzlich ist etwa die
Hälfte der landwirtschaftlichen Fläche an die Gemeinde Krailling als Naherholungsgebiet verpachtet.
Die andere Hälfte sowie die ca. 40ha Forstflächen werden seit 2002
durch den Marxhof in Unterhaching bewirtschaftet bzw. betreut. Nach einigen Jahren, in welchen die Felder entsprechend der EU-Agrarpolitik als Flächenstillegung der gesamten Landwirtschaft der Kongregation dienten, werden sie seit 2007 wieder als normale Ackerfläche mit wechselnder Fruchtfolge bewirtschaftet.
In den Jahren 2021 und 2022 wurden insgesamt 10 ha unserer Ackerflächen am Waldsanatorium als Energiewald angelegt. Die gepflanzten
Pappeln (6 verschiedene Sorten) sollen nach einem Wachstum von ca. 8-9 Jahren die Grundversorgung des ordenseigenen Hackschnitzel-Heizwerks am Standort sicherstellen. Nach den ersten 1-2
Jahren ist bereits das enorme Wachstum unserer Bäume sichtbar, bereits im ersten Jahr hatten sie eine Höhe von ca. 2,5m erreicht. Dazu kommt aber auch ein deutlich sichtbarer Zuwachs der
Artenvielfalt im “Unterholz”. Jetzt braucht es Geduld bis zur ersten Ernte. Die restlichen Ackerflächen nutzen wir im Zuge der EU-Vorgaben zur Erfüllung unserer
Stillegungsverpflichtungen für beide Betrieb der Kooperation.
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